Gruppentherapie

Gruppentherapie

Die Gruppentherapie stellt ein wissenschaftlich anerkanntes und empirisch überprüftes Verfahren zur Behandlung psychischer Störungen und seelischer Krisen dar.

Dabei handelt es sich um eine psychotherapeutische Behandlung von in einer Gruppe zusammenarbeitender Patientinnen und Patienten, unter Leitung einer Therapeutin. In unserer Praxis besteht eine Gruppe aus bis zu 9 PatientInnen, mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis. Die Gruppensitzungen beginnen abends (ab 18 bzw. 19 Uhr) und werden in Doppelstunden (insg. 100 min) abgehalten.

Für die Gruppentherapie lassen sich mehrere allgemeine Wirkfaktoren feststellen, die gleichzeitig als Vorteil gegenüber der Einzeltherapie gesehen werden können.

In der Gruppe finden sich Menschen mit ähnlichen oder gleichen Problemen. Als Folge fühlen sich die einzelnen Mitglieder weniger alleine und isoliert (Universalität des Leidens). Zudem profitieren sie von den Erfahrungsberichten und Bewältigungsstrategien der Anderen und können diese auf die eigene Situation übertragen (interpersonales Lernen). Gemeinsam werden Verhaltensweisen erkannt und bewusstgemacht und im weiteren Verlauf hinterfragt. So kann neues Verhalten erlernt werden und eine Vision für die Zukunft gestaltet werden (Hoffnung wecken). Alte, negative Beziehungserfahrungen werden durch neue, angenehme und wohltuende Erfahrungen in der Gruppe ersetzt. Der Gruppenzusammenhalt stellt dabei das Fundament einer erfolgreichen Gruppentherapie dar (Gruppenkohäsion).

Verhaltenstherapeutisch-fundierte Gruppentherapie

In einem verhaltenstherapeutischen Setting können zusätzliche Wirkfaktoren ausgemacht werden.
Insbesondere werden in einer VT Gruppe Psychoedukation, Rollenspiele, Nachstellung belastender Alltagssituationen, soziale Kompetenzen, Handlungsstrategien sowie Achtsamkeitsbasierte Strategien durchgeführt und vermittelt. Darunter zählen beispielsweise: Die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, für eigene Bedürfnisse einzustehen und Grenzen zu setzen.

Depressionsbewältigungsgruppe ab November 2023
 
Ab 9. November 2023 beginnt eine verhaltenstherapeutische Gruppentherapie unter der Leitung von Frau Dipl. Psych. Alexandra Feiner-Bley. Die Gruppe richtet sich an Personen, die bisher keine oder nur sehr wenig verhaltenstherapeutische Vorerfahrung haben und unter einer depressiven Symptomatik leiden. Letzteres wird im Rahmen von diagnostischen Einzelsitzungen im Vorfeld der Gruppe abgeklärt. Insgesamt umfasst die Gruppe 24 Sitzungen à 100 Minuten und findet wöchentlich immer donnerstags von 19:15 – 20:55 Uhr in unseren Praxisräumen statt. Die Teilnehmeranzahl umfasst max. 9 Patient:innen. Während der laufenden Gruppe werden keine weiteren Teilnehmer:innen aufgenommen (geschlossene Gruppe). Inhaltlich steht die Symptomlinderung im Vordergrund. Neben der Vermittlung von theoretischem Wissen über Depressionen und Bewältigungsmöglichkeiten liegt ein großer Schwerpunkt auf der praktischen Anwendung hilfreicher verhaltenstherapeutischer Strategien (z.B. Aktivitätenaufbau, kritisches Hinterfragen depressionsfördernder Gedanken, Akzeptanz von Emotionen, Training zwischenmenschlicher Fertigkeiten).
 
Die bereits oben genannten, allgemeinen Wirkfaktoren einer Gruppentherapie gelten auch für das verhaltenstherapeutische Setting. Ergänzend und spezifisch für die Verhaltenstherapie können noch Psychoedukation, also die gezielte Wissensvermittlung, und das konkrete, praktische Einüben neuer Verhaltensweisen (z.B. für eigene Bedürfnisse einstehen und Grenzen setzen mithilfe von Übungen in Rollenspielen) als weitere wichtige Wirkfaktoren genannt werden."

 

Tiefenpsychologisch-fundierte Gruppentherapie

Zurzeit werden zwei psychodynamische Gruppen unter der Leitung von Frau Dr. med. Stephanie Ferner geführt. Die deutschsprachige Gruppe wird dienstags zwischen 19 und 21 Uhr abgehalten, während die englischsprachige Gruppe mittwochs zwischen 18 und 20 Uhr stattfindet. Bei beiden Gruppen handelt es sich um offene Langzeitgruppen mit 80 Einheiten.

In einem tiefenpsychologischen Setting stehen besonders die biographische Arbeit sowie die Gruppendynamik im Vordergrund. Dabei können ebenfalls spezifische Wirkfaktoren definiert werden. Das Gruppensetting ermöglicht es, das typische – in der Vergangenheit gezeigte – Verhalten in Beziehungen / Gruppen / Familie zu erkennen. Diese dysfunktionalen Beziehungserfahrungen können anschließend mit Hilfe der anderen Mitglieder und der Therapeutin neuen, gesünderen Beziehungsformen gegenübergestellt werden.

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